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Red Dawn (2012)

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Ein Film über die Invasion der USA durch die Nordkoreaner. Unrealistisch? Nun, das hat einen Filmemacher bislang noch nie an der Umsetzung gehindert. Red Dawn aus dem Jahr 2012 ist sogar ein Remake eines gleichnamigen Films von 1984 mit Patrick Swayze. Im deutschen hieß dieser Die rote Flut und unterschied sich – passend zum Kalten Krieg – vor allem bezüglich der invasie…invadiesier…  in Amerika einfallenden Armee: damals war nämlich Russland der Bösewicht. Interessanter Fakt: in der Neuverfilmung sollte ursprünglich China diese Rolle übernehmen. 

Unter anderem aus vermarktungstechnischen Gründen (es gibt halt mal viele potenzielle chinesische Kinogänger) entschied man sich allerdings dafür, lieber Nordkorea zu wählen, ein Land also, in dem der Film offiziell wahrscheinlich nie laufen wird – classical Win-Win sozusagen.
Marine Jed Eckert (Chris Hemsworth) bei einer generischen
Motivations-Ansprache. Krieg ist schlecht, jaja.

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Doch zurück zum Film. Der Cast liest sich zunächst recht vielversprechend: Chris Hemsworth, Brett Cullen, Cruise…hm, kein Vorname? Nun, weil es nicht „Tom“ ist, sondern dessen Adoptivsohn Connor Cruise. Dies sollte dem geneigten Zuschauer schon ein erster warnender Hinweis sein, aber dazu später mehr. Zunächst kurz zur Story: der Film beginnt mit dem Heimaturlaub des Marines Jed Eckert (Hemsworth), und so mit dem stereotypen Alltag einer amerikanischen Kleinstadt, in diesem Fall Spokane im Staate Washington – Footballspiel, treffen in der örtlichen Bar, Vater-Sohn- und Bruder-Bruder-Zwists (die im Verlauf der Story selbstredend alle in den Hintergrund geraten) und so weiter. Innerhalb der ersten zwanzig Minuten des Films wird diese Idylle jedoch jäh gestört: erst ein Stromausfall, dann zahlreiche Transportflugzeuge und Fallschirmspringer aus Nordkorea – ärgerlich. Aber gut, darauf muss man reagieren: Jed schnappt sich also seine besten Buddys und flieht zunächst aus der Stadt in die umliegenden Wälder. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass dieser Film durchaus Potenzial hat…oh wie dumm war ich!

Regisseur Dan Bradley packt daraufhin alle Klischees aus, die nicht bei drei auf den
Hmmm, ist da wer?
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Bäumen waren: Es beginnt mit einer Motivationsrede von Jed (dem Marine, ihr wisst schon, „Thor“ Hemsworth), mit paraphrasierten Floskeln  à la „Krieg ist schlecht“, „wir werden nicht ohne Kampf untergehen“, „ich sehe gut mit Waffe aus“, „wer nicht für mich ist, ist gegen mich“, „wir müssen unser Volk verteidigen“. So eingestimmt folgt selbstredend…na? Richtiiiiiig: Eine fesche Montage mit Musik, in der die noch halben Kids dieser Widerstandsgruppe in 2 Minuten alle wichtigen Kampf- und Überlebenstechniken eines Marines gelehrt bekommen. Danach sind natürlich alle bestens gerüstet für einen Guerilla-Kampf in der Stadt, der sich gewaschen hat. Glücklicherweise ist den Nordkoreanern offenbar das heimische Klima nicht bekommen: anders ist es nicht zu erklären, wie sie zwar in das Land einfallen und das gesamte Militär ausschalten, nicht jedoch dieser handvoll Anfänger Herr werden können. Kurzum, der Film reiht einige episodenhafte Überfälle unserer „Helden“ aneinander, die meist ungefähr so verlaufen: ein paar schauen mit dem Fernglas aus einem nahestehenden Gebäude auf einen Militärstützpunkt, ein paar schleichen rein, lassen was explodieren, gehen wieder. Wie sie überhaupt unbemerkt in voller Kampfmontur in die Stadt gelangten, bleibt offen wie so
This is us being invisible.
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vieles mehr. Später wird noch ein MacGuffin in Form eines ominösen, unhackbaren Kommunikationsgerätes der Invasoren eingeführt, das es aus der Basis dieser zu bergen gilt. Diese Mission ist wohl der Höhepunkt der Lächerlichkeit in diesem Film, nicht zuletzt, weil die Truppe nichts Besseres zu tun hat, als sich erstmal in einem einseitig voll verglasten und gut ausgeleuchteten Büro zu verstecken. Wahrscheinlich wurden in Nordkorea ausschließlich Kurzsichtige für den Krieg abkommandiert.


Ich finde, ich sollte nun aufhören, wichtige Handlungsplots habe ich ausgelassen, falls ihr euch den Film dennoch anschauen wollt. Mein Resümee lautet…


Fazit: Wer sich drauf einlässt, kann mit dem Film, einem Bier und ein paar Freunden viel Spaß haben. So ernst wie der Film sich selbst sollte man das Ganze jedoch nicht nehmen.








Kurzinfos:

Originaltitel: Red Dawn
Deutscher Titel: Red Dawn
Land: USA
Regie: Dan Bradley
Hauptdarsteller: Chris Hemsworth, Josh Peck, Josh Hutcherson, Adrianne Palicki, Isabel Lucas, Connor Cruise, Edwin Hodge, Brett Cullen
Genre: Action
Länge: 93 Minuten
Release: 27. September 2012 (USA)
Homepage: http://www.reddawnfilm.com

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